Damit die Zukunft erlebbar wird

Marina Meyer baute ein Modell vom HandWerk

Erbauerin Marina Meyer hinter ihrem fertigen Modell des HandWerks
Modell des HandWerks von Marina Meyer in der Seitenansicht

Ein Modell, das das neue HandWerk schon ein Stückchen greifbarer macht – das schwebte dem Planungsteam um Schulleiter Florian Fock vor. Aus den ersten architektonischen Zeichnungen des Gebäudes sollte etwas entstehen, das dieses große Projekt bereits im kleinen Maßstab repräsentiert. 

So einfach die Idee, so schwierig schien zunächst die Umsetzung. Ein Modell, das gut und detailgenau gearbeitet ist, bedeutet einen beträchtlichen Kostenaufwand – Geld, das für die eigentlichen Planungs- und Bauarbeiten sinnvoller eingesetzt wäre. 

Als sie das erfuhr, traf Marina Meyer, die Ehefrau des Beiratsvorsitzenden des Inselinternats, Heinz-Werner Meyer, eine Entscheidung. Sie würde das Modell bauen.

Eine ganze Woche lang vertiefte sie sich in die Architektenpläne, versuchte, die komplexen Strukturen zu durchdringen, die in den verschachtelten Zeichnungen von mehreren Ebenen dargestellt waren. „Allein die Anzahl der Dächer war schon eine Herausforderung“, blickt Marina Meyer zurück auf die ersten Schritte ihres ungewöhnlichen Bauprojekts. 

Das sollte jedoch nicht die einzige in dieser Phase bleiben. Ein Ausdruck der riesigen Bögen im Copyshop führte zunächst zu einem verzerrten Maßstab und zu Ratlosigkeit. Doch da kam ihr der Zufall in Form des Fördervereins-Vorsitzenden und Lietz-Altbürgers Axel Hoppenhaus, seines Zeichens Bootsbauer und Designer, zu Hilfe. Während eines spontanen Besuchs im Hause Meyer half er ihr mit ein paar Tricks und Kniffen für die korrekten Druckereinstellungen auf die Sprünge. Heraus kamen am Ende doch noch maßstabsgetreue Bögen, mit denen Marina in die eigentliche Bauphase starten konnte.

Nachdem allerdings die ersten Versuche mit dicker Pappe als Konstruktionsmaterial nicht zum gewünschten Ergebnis führten, entschied sich die Baumeisterin schließlich für Holz. In den folgenden zwei Monaten arbeitete sie fast täglich an ihrem Werk, das Stück für Stück Formen annahm – mit Wänden, abnehmbaren Dächern, Fenstern und Türen. 

Für Marina Meyer ging mit dem Aufkleben des letzten Baumes und dem Aufstellen des letzten kleinen Fahrrads im Unterstand am Gebäude eine intensive und schöne Schaffenszeit zu Ende. Zufrieden blickt sie auf das HandWerk im Maßstab 1:100 und hat einen großen Wunsch: „Es wäre wunderbar, wenn sich mit Hilfe dieses Modells viele Lietz-Begeisterte die Zukunftspläne unserer Schule besser vorstellen können und sie vielleicht auch ein wenig unterstützen. Das war und ist mein Ansporn.“

Ende November tritt das Modell seine Reise zum Inselinternat auf Spiekeroog an, wo es von der Internatsgemeinschaft mit Spannung erwartet wird.

Modell des neuen Handwerksgebäudes im Maßstab 1:100
Modell des HandWerks in der Seitenansicht
Modell des Handwerks in der Draufsicht