Eine Vision, die begeistert

Vorstellung des HandWerk-Modells bei Patentreffen

Die Lietzer Paten betrachten mit Erbauerin Marina Meyer das Modell des neuen Handwerksgebäudes.

Zum Patentreffen lud die Internatsgemeinschaft Anfang November 2025 wieder die Freunde und Förderer der Lietz ein, die sich in besonderem Maße für die Weiterentwicklung des Inselinternats engagieren oder dies gern tun möchten.

Viele bekannte Gesichter waren wieder dabei, und auch einige neue Paten hatten sich eingefunden, um sich über die umgesetzten und geplanten Projekte der Schule zu informieren. Zu den großen Leuchttürmen, die momentan ganz oben auf der Agenda stehen, gehören das geplante Handwerkszentrum und die Neugestaltung der Ausstellung im schuleigenen Nationalpark-Haus Wittbülten.

In einem beeindruckenden Online-Vortrag gab zunächst Prof. Dr. Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik der Universität Augsburg und langjähriger enger Begleiter der Schulentwicklung am Inselinternat, einen umfassenden Einblick in die derzeitige bildungspolitische Situation in Deutschland und die Bedeutung von Handwerk aus bildungspolitischer Sicht. 

Als wichtigstem Ort der Bildung neben dem familiären Umfeld habe die Schule die Aufgabe einer ganzheitlichen Förderung junger Menschen, so Zierer. Das Handwerk als zentrale Säule für Wohlstand und gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land müsse wieder vielmehr in den Fokus der schulischen Bildung gerückt werden. Denn es kann auf eine sinnvolle Weise Werte vermitteln, die Freude am praktischen und sinnerfüllten Lernen wecken, Kooperation, Kreativität und Selbstwirksamkeit stärken.

Klaus Zierer beschrieb zum Ende seines Vortrags die Hermann Lietz-Schule Spiekeroog als Vorreiterin einer Art von Bildung, die unbedingt erstrebenswert ist. Denn das Lernen mit Kopf, Herz und Hand gehört hier zum pädagogischen Alltag. Mit dem neuen HandWerk will sie nun ein Zentrum handwerklichen Schaffens errichten, in dem diese Art des Lernens buchstäblich auf ein noch stabileres Fundament gestellt wird.

Ein weiteres Highlight dieses Tages war die Präsentation des Modells vom neuen HandWerk, welches Marina Meyer, die Ehefrau des Beiratsvorsitzenden Heinz-Werner Meyer, in liebevoller Handarbeit auf Basis der Architektenpläne gebaut hatte. Gäste und Internatsgemeinschaft gerieten beim aufmerksamen Betrachten des detailreichen Modells ins Schwärmen. „Da möchte man am liebsten gleich loslegen“, waren sich viele einig.

Dass die Paten das Projekt mit Freude unterstützen, steht außer Frage. Viele von ihnen waren einst selbst Schüler am Inselinternat und sehr aktiv in den handwerklichen Gilden der Tischlerei und des Bootsbaus. Erste Spendenzusagen gab es dann auch direkt an diesem Tag, der noch viele weitere spannende und schöne Erlebnisse bereithielt.

Gemeinsam mit den Schülern machten die Gäste einen Rundgang über das Gelände, besuchten den Offenen Treff, bestaunten den neuen Lernraum und die Tinyhäuser und ließen sich von den Galloways mit lautem Muhen begrüßen. Im alten Bootsschuppen, an den vor allem die Ehemaligen noch viele schöne Erinnerungen haben, berichteten Segelmeister Björn Eisengarten und Schüler Maximilian Langner von den vielfältigen Segelaktivitäten der vergangenen Monate und schmiedeten zusammen mit den Anwesenden schon erste Pläne für die kommende Saison.

Zum gemütlichen abendlichen Beisammensein im festlich geschmückten Nationalpark-Haus zündeten Küchenchef Reiner Koch und sein Team wieder ein kulinarisches Feuerwerk mit mehreren Gängen, in denen die Produkte aus eigener Zucht und Herstellung ganz besonders zur Geltung kamen. Nach guten Gesprächen und einem anregenden Austausch mit aktuellen Lietzern machte der eine oder die andere noch einen kleinen Abstecher ins Beathaus und ließ diesen ereignisreichen Tag tanzend ausklingen.